Wie andere Märkte auch sind Immobilienpreise geprägt von Angebot und Nachfrage. Nicht zuletzt durch die Abschaffung einiger Förderungen durch den Gesetzgeber schrumpft das Angebot am Immobilienmarkt weiter. So wurde zum 31.12.05 die Eigenheimzulage komplett abgeschafft, mit der Konsequenz, dass viele Haushalte den Wunsch nach einem Eigenheim ebenfalls ad acta legen mussten und dem Wohnungsmarkt weiterhin als Mietnachfrager erhalten bleiben.
Ebenfalls zum 31.12.05 wurde die degressive Abschreibung von vermietetem Wohneigentum nach § 7 Abs. 5 EStG gestrichen, mit der Folge, dass vermietete Neubauimmobilien nur noch mit 2 % linearer AfA ausgestattet sind und es keine steuerliche Motivation mehr gibt, in vermietete Neubauimmobilien zu investieren, da die Neubauwohnung damit abschreibungsmäßig mit der Bestandsimmobilie gleichgestellt wurde. Als logische Konsequenz entfällt dieses Spielfeld im Verkauf und in der Beratung auch für den freien Berater, d. h. Neubau wird so gut wie nicht mehr angeboten. In der Konsequenz haben viele Bauträger geplante Neubauprojekte, vor allem im mehrgeschossigen Wohnungsbau aufgrund mangelnder Aussichten auf Absatz eingestellt, die Verknappung von Wohnraum wird dadurch noch mehr forciert.
Wohnungsmangel
Grundsätzlich ist ein Wohnungsmangel in Sicht, denn je länger die Unterdeckung der Wohnungsfertigstellungen dauert, um so explosionsartiger werden die Preise steigen. Nur wer sich auf sehr hohem Niveau mit dem statistischen Zahlenmaterial auseinander setzt, wird erkennen, dass der gesamte Markt auf eine massive Verknappung des Angebotes zusteuert, denn die Zahl der Baufertigstellungen befindet sich bereits seit langem im Abwärtstrend. Während im Jahr 1997 noch 578.000 Wohnungen vollendet wurden, nahm diese Zahl sukzessive Jahr für Jahr dramatisch ab und liegt seit dem Jahr 2000 unter der magischen 300.000-Marke, im Jahr 2006 waren es zuletzt noch 230.000 fertiggestellte Wohneinheiten. Experten schlagen bereits Alarm: Um den langfristigen Bedarf in unserem Land zu decken, müssten etwa 280.000 bis 310.000 Einheiten pro Jahr gebaut werden, so viele Wohnungen scheiden nämlich wegen Unbrauchbarkeit und Überalterung jährlich aus dem Markt aus. Nach einer Studie der LBS war Deutschland im Jahr 2006 bei der Anzahl der Wohnungsfertigstellungen pro 1000 Einwohner mit 2,8 Wohnungen pro 1000 Einwohnern das Schlusslicht in Europa.
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